Nun ist es offiziell: Die Rolling Stone Rape Story ist eine Lüge. Die Zeitung hat die Lügengeschichte zurückgezogen und durch einen neuen Artikel, mit der Überschrift „What Went Wrong?“ ersetzt. Tja, was könnte da wohl falsch gelaufen sein? Ende 2014 war die Geschichte eigentlich schon erledigt, als die Washington Post in eigener Recherche aufdeckte, dass die angebliche Massenvergewaltigung in der beschriebenen Weise nicht stattgefunden haben kann. Dadurch wurde es eng für den Rolling Stone und man begann die Autorin, die mit der Story betraut war, auf ihre journalistische Verfahrensweise zu durchleuchten. Dabei kamen Unzulänglichkeiten zu Tage, die eigentlich eine sofortige Entlassung der „Journalistin“ Sabrina Rubin Erdely zur Folge hätten haben müssen.

Wie sich zeigte, ist sie von dem vermeintlichen Opfer aufgefordert worden, keine weiteren Recherchen zu dem Fall anzustellen und auf die Befragung von angeblichen Zeugen zu verzichten. So sollte sie sich lediglich auf die Aussagen einer einzigen Person (Jackie) eine Story aus den Fingern saugen, die in den USA für Furore gesorgt hatte. Einer Journalistin, die ihr Handwerk versteht, wäre spätestens an dieser Stelle aufgefallen, dass mit dem „Opfer“ etwas nicht stimmen kann, denn die journalistische Faustregel ist für eine investigative Story mit diesem Kaliber verpflichtend: Stichhaltigkeit; und zwar hieb- und stichfest! Wenn ein Journalist seine Story nicht mit mehreren Quellen und Zeugen absichern kann, ist die Story wertlos. Und wenn die Hauptfigur dieser Story den befassten Journalisten bittet, keine weiteren Zeugen zu befragen, ist das ein sicheres Indiz dafür, dass diese Person lügt. Auch damit hat sich die Story erledigt.
Was ist also falsch gelaufen beim Stone? Was hat die Verantwortlichen des Magazins in eine Situation gebracht, sich vor aller Welt mit gesenktem Haupt entschuldigen zu müssen, für eine Geschichte, die nicht einmal die rudimentären Anforderungen an saubere journalistische Arbeit aufweisen konnte? In einem Wort: Ideologie! Unter dem Einfluss der feministischen Ideologie hat das Blatt die journalistischen Standards vernachlässigt. Das ist ein Umstand, der leider nicht nur beim Rolling Stone, sondern auch bei den meisten anderen „Qualitäts-Medien“ Auswirkungen auf die Reputation mit sich bringt. In demokratischen Gesellschaftssystemen ist es die Aufgabe von seriösen Journalisten gesellschaftliche Fehlentwicklungen kritisch zu durchleuchten. Besonders, wenn sich eine (wenn auch heiße) ideologisch eingefärbte Story anbahnt, ist der Gehalt mit Bedacht zu prüfen. Sorgfältigst zu prüfen!
Karsten Mende
Hat dies auf THIS IS YOUR HISTORY rebloggt und kommentierte:
Die Wahrheit kommt früher oder später immer ans Licht!