Bekanntlich gilt ab dem 1. Januar 2016 eine bundesweite Frauenquote zur Besetzung von Aufsichtsratsposten. Die börsendotierten Unternehmen in Deutschland sind gemäß einem im letzten Jahr verabschiedeten Gesetzes zur Einhaltung einer 30 %-Frauenquote verdonnert worden.
Im Tagesspiegel vom 3.Januar ist zu erfahren, dass die Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) einmal mehr den Mund zu voll genommen hat und die Umsetzung dieses Gesetzes auf sich warten lässt. Offenbar regt sich in der Wirtschaft der zu erwartende Widerstand gegen die verfassungswidrige Gesetzesvorlage und es gibt kaum ernsthafte Versuche die Quote quantitativ zu erreichen. Frau Schwesig, so ist zu lesen, ist jedenfalls enttäuscht. Mit strengem Blick mahnt sie via Tagesspiegel die Einhaltung an.

Ist sie noch im letzten Jahr optimistisch davon ausgegangen mit der Quote massenweise inkompetente Nutznießerinnen, die es aus Mangel an Stellen in der Politik nicht in den Staatsdienst schaffen können, in der Wirtschaft unterzubringen, nutzt die Privatwirtschaft den Spielraum dahingehend, Aufsichtsratsposten unbesetzt zu lassen und sich auf diese Weise der Quotenvorgabe anzunähern. Wie es scheint, wird sich die Vollversorgung für Quotenfrauen in den Aufsichtsräten der Unternehmen nicht so einfach durchsetzen lassen, jedenfalls nicht in der Art, wie Schwesig sich das noch vor einem Jahr erträumt hatte. Damals wie heute, wird das Ansinnen der Ministerin auf die lange Bank geschoben. Es gibt sogar Unternehmen, die sich der Ministerin komplett verweigern, da sie nicht davon ausgehen belangt zu werden.
Jedenfalls, so ist zu vermuten, haben kühle Analysten sich in diesem vergangenen Zeitraum sehr wohl mit einem „für und wider die Quote“ auseinandergesetzt. Nur sind sie eben zu einem anderen Ergebnis gekommen als Heiko Maas (SPD), der nicht müde wird „Frauen als einen Gewinn für jedes Unternehmen“ zu bezeichnen.
Munter wird von Seiten der Feministinnen (Maas bis Tagesspiegel) an der Mär von vermeintlich „gut qualifizierten Frauen“ festgehalten, die seit einiger Zeit aus den Hörsälen der Republik quellen und nun begeistert in die Wirtschaft strömen wollten.
Die von der Wirtschaft erkannte Tatsache, dass genau das die meisten Ex-Studentinnen eben nicht wollen und können, wird verächtlich als faule Ausrede hingestellt, obwohl weiter unten im Text zu lesen ist, dass es Frauen sehr wohl an ausreichender Qualifikation und Motivation mangelt. Denn wenn es zusätzlich zur Quote „Frauenförderprogramme und Möglichkeiten zur Vereinbarung von Familie und Beruf“ geben müsste, um Frauen für die Wirtschaft zu präparieren, steht alles, was zur angeblich guten universitären Qualifikation von Frauen gesagt wurde zur Disposition.
Dass dieser klar ersichtliche Widerspruch beim Tagesspiegel nicht gesehen wurde, sagt jedenfalls eine Menge über die journalistische Qualifikation von Marie Rövekamp aus, die sich für den Artikel verantwortlich zeichnet und bei dem Blatt die Wirtschaftsredaktion (fehl)besetzt.
Es ist kaum zu erwarten, dass der Wirtschaft der desolate Zustand in den Redaktionsräumen, vermehrt von Frauen besetzter, ehemaliger Qualitätsmedien, nicht bewusst ist und sie daher auf Zeit spielen, bis der desaströse Zustand, den Frauen in der Politik hinterlassen haben, von Männern wieder glattgezogen wird. Es dürfte jedenfalls in der Zukunft nicht allzu schwer sein, ein verfassungswidriges und rein ideologisch motiviertes Gesetz wie die Frauenquote für null und nichtig zu erklären.
Mag sich Frau Schwesig noch so sehr echauffieren; ihr überambitioniertes Ziel, alle nichtsnutzigen Gender-Studentinnen mit gut dotierten Wohlfühlposten zu versorgen wird an der Realität scheitern, wie jede andere ideologische Anmaßung.
Karsten Mende