Sozialstunden für einen Mord?

Man liest es und glaubt es nicht. In der Washington Post ist am 6. November 2014 ein Artikel von Patricia O’Brien erschienen, der einem glatt den Atem verschlägt. Der Titel lautet „We should stop putting women in jail. For anything„.  Die Forderung begründet sich mit der Behauptung, dass Frauen durch eine Inhaftierung mehr Schaden nähmen als Männer. „But there is evidence that prison harms women more than men, so why not start there?“ (WP). Leider ist Frau Professor nicht fähig eine ordentliche Beweisführung zu erstellen. Die Nennung des Wortes „Beweis“ reicht hier leider nicht, da ein Beweis nur mit einer schlüssigen Begründung Gültigkeit haben kann. Da hier nirgends begründet wird, worauf sich dieser vorgebliche Beweis beziehen könnte, ist diese Aussage von Frau O’Brien aber kein Beweis, sondern eine Behauptung,

Patricia O'Brien: Sozialstunden für Mörderinnen?
Patricia O’Brien: Sozialstunden für Mörderinnen?

die nur mit der Frage abschließt, warum ihre absurde Forderung nicht umgesetzt werden solle. (Hervorhebungen: Die Kehrseite) Dass diese Forderung eklatant gegen das Prinzip der Gleichberechtigung verstößt, nimmt Frau O’Brien wohlweislich in Kauf. Möglicherweise hat sie diesen Widerspruch überhaupt nicht zur Kenntnis genommen? Das allerdings würde ein echtes Armutszeugnis für eine Soziologieprofessorin darstellen. Schauen wir uns diese scheinbar naiven Gedanken von Frau O’Brien einmal genauer an, mit einem besonderen Blick auf die USA.

Die Forderung nach generellem Hafterlass für Frauen wird mit der These unterfüttert, dass es besser wäre Frauen grundsätzlich mit „Dienst an der Gesellschaft“ zu „bestrafen“, als sie für ihre Vergehen mit einer Haft zu belangen. Das ist eine Aussage, die jede Straftäterin durchaus unterstreichen würde. Im Kontext der Überschrift des Artikels steht dabei aber leider eine wesentliche Frage im Raum: etwa auch für Mord? Da in vielen Bundesstaaten der USA die Todesstrafe die übliche Strafe für einen Mord ist und diese in den meisten Fällen auch konsequent vollzogen wird, ist diese Frage von erheblicher Bedeutung. Wie kann es sein, dass eine Straftat, die ein Mann mit seinem Leben bezahlen muss, für eine Frau nur Sozialstunden nach sich ziehen soll? Ist eine solche Forderung überhaupt moralisch vertretbar? Die Antwort auf diese Frage lässt sich, mit Blick auf die Wirkunsstätte von Patricia O’Brien, das „Jane Addams College of Social Work„, verneinen. Dieses College ist eine feministische Kaderschmiede und Feministen haben auf der ganzen Welt ihre ablehnende Haltung zu moralischen Prinzipien kundgetan. Diese FEMEN-„Aktivistinnen“ veranschaulichen diese Haltung überdeutlich.

Kamen für ihre Verfehlungen glimpflich davon: FEMEN-"Aktivistinnen" in Tunesien
Kamen für ihre Verfehlungen glimpflich davon: FEMEN-„Aktivistinnen“ in Tunesien

Moralische Prinzipien, so kann man dem Bild entnehmen, haben für Feministinnen eine negative Bedeutung, die es zu bekämpfen gilt. Und genau so ist die Forderung von O’Brien zu bewerten, die dem moralischen Leitsatz: „Du sollst nicht töten!“ mit ihrer absurden Absicht, Frauen für jegilches Verbrechen faktisch Straffreiheit zu gewähren, Hohn spricht. Dass den Gören von FEMEN in Tunesien lediglich eine Bewährungsstrafe aufgebrummt wurde und sie nach wenigen Tagen wieder auf ihr feministisches Kuschelpolster in Europa fallen konnten, ist einem juristischen Faktum zu verdanken, dass nahezu überall auf der Welt praktische Anwendung findet: dem Frauenbonus. Der Umstand, dass Frauen in den USA lediglich 7% der Gefängnisinsassen stellen sollen, lässt demnach keinen Rückschluss auf die tatsächliche Kriminalitätsrate zu. Diese Tatsache lässt sich mühelos auf andere, besonders westliche Länder übertragen. Oft genug gelingt es Mörderinnen, sich auf tatsächliche oder vermeintliche traumatische Kindheitserlebnisse zu berufen (vornehmlich sexuelle Übergriffe) und schon  lässt die Justiz Milde walten.

Auch Falschbeschuldigungen von Männern werden in den meisten Fällen nicht geahndet, obwohl sie strafrechtliche Konsequenzen mit sich bringen müssten. Der Fall von Wetter-Moderator Jörg Kachelmann ist ein eindeutiger Beweis, dass auch hier zu Lande mit zweierlei Maß gemessen wird. Schon die jetzige Praxis läuft der von Feministinnen propagierten „Gleichberechtigung“ zuwider und schießt selbst über das fragwürdige feministische Prinzip der „Gleichstellung“ hinaus. Die von Patricia O’Brien geforderte praktische Straffreiheit von Frauen ist somit der absurdeste Angriff auf die Menschlichkeit, den Feministinnen je ausgeheckt haben, und das will was heißen. Denn Frauen würde damit die Möglichkeit eingeräumt werden Morde und andere verwerfliche Straftaten zu begehen, ohne jemals dafür einer gerechten Strafe zugeführt zu werden. Was bitte hat das mit Gleichberechtigung zu tun?

Karsten Mende

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